Backwood
16. Dezember 2016germanmade.
19. Dezember 2016Facts
Designerin: Lena Schröder
Label: Trinkhallen Schickeria
Bereich: Slow-Fashion, Nachhaltige Mode
Gegründet: 2005
Ort: Köln, Deutschland
Website: trinkhallen-schickeria.de
FB: facebook.com/trinkhallenschickeria
Instagram: @trinkhallen_schickeria
Kurzvorstellung
Lena Schröder hat sich vor 10 Jahren mit ihrem nachhaltigen Label für Damenbekleidung TRINKHALLEN SCHICKERIA selbstständig gemacht. Sie besuchte in Offenbach die Schule für Textiltechnik und studierte anschließend Modedesign. Schon im Studium beschäftigte sie sich mit der Wiederverwertung von Stoffen. Ihre Vorliebe für das Stöbern auf Flohmärkten, aber auch finanzielle Umstände in Zeiten des Studiums, ließen Lena ein besonderes Augenmerk auf ihre Fundstücke legen und sie begann Altes zu etwas Neuem zu transformieren. Ihr Idealismus und die Liebe zum Detail wurden zu einem roten Faden in ihrer Arbeit.
Lena Schröder ist neben Labelchefin auch Inhaberin der Kölner Filiale der KLEIDEREI in Ehrenfeld, wo sich auch das TRINKHALLEN SCHICKERIA Headquarter befindet. Ausserdem ist sie Mitveranstalterin des mehrmals im Jahr stattfindenden DER SUPER MARKT, einer Plattform für junges Mode- und Produktdesign aus Deutschland.
Illustrationen: Patricia Tarczynski / Fotografie: Andreas Wißkirchen
Ausrichtung und Einstellung
TRINKHALLEN SCHICKERIA versteht sich als Slow Fashion Manufaktur – im Gegensatz zur heutigen Fast-Fashion-Industrie. Vintage Stoffe, alte Kleidungsstücke und Überproduktionen werden einzeln ausgesucht und zusammengesammelt, um sie dann zum richtigen Zeitpunkt neu zu verbinden – Upcycling heißt das Zauberwort. Wichtig dabei sind: Regionalität, Ressourcenschonung, Handarbeit, sinnvolle Kooperationen, die Synergien schaffen, sowie Teilen, Leihen und Reparieren. Es gibt bereits so viele Textilien auf der Welt, die wiederverwertet werden wollen, dass es gar keine Notwendigkeit dafür gibt, Dinge komplett neu zu produzieren.
Trendige & langlebige Mode
Es geht nicht um Trends und kurzfristige Must-Haves, sondern darum aus schon bestehenden Materialien langlebige und gute Kollektionen zu produzieren, die jeden Tag zum Einsatz kommen und den Besitzerinnen lange Spaß bringen. Jedes Trinkhallen Schickeria Teil, kann außerdem lebenslang im Atelier in Ehrenfeld repariert werden.
Hinzu kommt, dass all dies nachhaltig und fair in Köln produziert wird.
Es ist schön zu merken, dass unser Konsumverhalten heute immer stärker hinterfragt wird. Es gibt immer mehr Menschen, die sich damit auseinandersetzen und verstehen, dass das Konsumverhalten der Teil ist, der das System am Laufen hält. Die Missstände in den Produktionsketten werden häufiger öffentlich gemacht und das ist gut so!
Gleichzeitig will TRINKHALLEN SCHICKERIA zeigen, dass es nicht notwendig ist den Kopf in den Sand zu stecken, sondern bietet eine Alternative zum modernen Kaufverhalten.
Fotografie: Trinkhallen Schickeria
Herkunft der Materialien
Die Stoffe für die Kollektionen werden aus unterschiedlichen Quellen bezogen. Neben den tatsächlichen Stöberrundgängen auf Flohmärkten gibt es unter anderem auch eine Kooperation mit VINTAGE EMDE. Einzelteile, die sich dort nicht so gut verkaufen, werden von dem Label verarbeitet. Eine Win-Win-Situation auch für die Umwelt.
Inzwischen gibt es einen großen Fundus von Stoffen, der im Ehrenfelder Lager auf die Weiterverarbeitung wartet. Oft sind Form, Farbe oder Haptik eines alten Kleidungsstückes der Ausgangspunkt zu einer neuen Idee. Beispielsweise werden Herrenhemden zu Kleidern oder Blusen und Woll-Falten-Röcke zu Kimonos. Die Idee davon, dass jedes Einzelstück aus unterschiedlichen Geschichten und individuellen Erlebnissen zusammengesetzt ist, macht jedes Produkt zu etwas ganz Besonderem. Deswegen gibt es die Kleidungsstücke auch nur im direkten Verkauf.
Trinkhallen Schickeria Showroom – Venloer Straße 459, 50825 Köln
Zitat Store – Thürmchenswall 4, 50668 Köln
Todd – Brüsseler Straße 72, 50672 Köln