Sophia Becker
21. April 2018Christian Rost
29. April 2018Stephan Schaller unterstützt das CSCP seit 2015 als Senior Consultant mit mehr als 15-jähriger Projekterfahrung im Bereich Nachhaltigkeit. Schwerpunkte seiner Arbeit sind Corporate Social Responsibity (CSR), Strategieentwicklung, Nachhaltiger Konsum, Produkte und Kommunikation. Ein Fokus seiner Arbeit liegt auf der Einbindung von Bürgern und Kunden und der Förderung nachhaltiger Lebensstile.
Weiterhin unterstützt er das International Trade Center (ITC) der UN/WTO in Genf bei der Etablierung eines digitalen Netzwerks für Zulieferer, insbesondere in Schwellen- und Entwicklungsländern.
Stephan ist regelmäßig als Trainer und Referent tätig. Er hat Wirtschaftswissenschaften studiert, lebt in Wuppertal, ist verheiratet und hat drei Kinder.
Was hat dich inspiriert das zu tun, was du heute tust?
Ein wichtiger Auslöser war tatsächlich mein SoWi-Lehrer in der Oberstufe, der 1992, dem Jahr der UN Konferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio, den dort geprägten Begriff der Nachhaltigen Entwicklung mit uns im Unterricht behandelt hat. Anschließend stand für mich fest, dass ich in diesem Bereich, wo es praktisch noch kaum Berufsbilder gab, arbeiten muss.
Du hast einen gottgleichen Fingerschnipp frei: was würdest du in der Welt verändern?
Ganz klar: Menschliche Arbeit von Steuern befreien, dafür natürlich Ressourcen hoch besteuern! Was dadurch entsteht: Tauschen, Teilen, Reparieren, Miteinander. Fast noch besser ist aber, was mittelfristig wegfällt: Armut und Abfall!
Hinfallen, Staub abklopfen, weiterlaufen… Was hast du auf deinem Weg gelernt?
Mein gottgleicher Fingerschnip zeigt, wie viel (häufig ungenutzte) Gestaltungsmacht in politischen Rahmenbedingungen liegen. Ich stelle immer wieder mit Ernüchterung fest, dass Politik fast nie Treiber eines positiven nachhaltigen Wandels ist, sondern erst bei klaren Mehrheiten aktiv wird. Auf mich persönlich wirkt diese Erkenntnis aber auch durchaus aktivieren und motivierend: Wartet nicht auf andere – wir selbst müssen der Wandel sein!
ökoCelebrity, den*die du gern noch persönlich treffen möchtest.
Ernst Ulrich von Weizäcker habe ich schon getroffen, darüber hinaus finde ich vor allem Unternehmerpersönlichkeiten spannend, die an Nachhaltigkeit glauben und bereit sind neue und experimentelle Wege zu gehen: Antje von Dewitz von VAUDE, Heiko von Tschischwitz von Lichtblick, Sina Trinkwalder von Manomama – die Liste ließe sich fortsetzen und wird jeden Tag länger!
Ein Fakt über nachhaltiges Wirtschaften, den du gern schon vor 10 Jahren gewusst hättest.
Für mich war es eine wichtige Erkenntnis, dass selbst größere Organisationen nicht viele Hierarchiestufen brauchen, um sehr gut funktionieren zu können. Selbstorganisierende Teams, gemeinsame Verantwortung und klare Regelwerke für ein gutes Miteinander sind wir für mich ein ganz zentraler Schritt hin zu einem menschengemäßen und motivierenden Arbeiten. Das schöne ist, dass diese agilen Formen des Zusammenarbeitens auch sehr viel besser mit dem schnellen und komplexeren Umfeld von heute umgehen können und häufig auch erfolgreicher sind.
* Die Fragen stellten Anika Paape und Christina Schütz.
Programmhinweis ECO DESIGN FORUM 17. Mai 2018:
Stephan Schaller leitet den Workshop Mit Nachhaltigkeit das eigene Profil schärfen am Nachmittag.