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16. Januar 2017CSR Workshop: Nachhaltig zum Erfolg
10. April 2017Dieses Jahr haben wir für das ökoRAUSCH Festival eine Kooperation mit der Fachhochschule Wiener Neustadt aus Österreich. Wir freuen uns über einen spannenden Workshop, der für alle Interessierte offen ist. Dazu findet ihr alle Informationen am Ende des Artikels. Doch zuerst schauen wir uns das Studienprogramm ECO-Design genauer an.
Nachhaltigkeit als zentrale Herausforderung
Das Masterstudium ECO-Design am Campus Wieselburg der FH Wiener Neustadt fokussiert sich auf die (Re-) Konzeption von möglichst umwelt- und sozialverträglichen Produkten.
Beschränkte Ressourcenverfügbarkeit
Bereits über 7 Milliarden Menschen bewohnen unseren Planeten. Für 2050 sind 10 Milliarden prognostiziert. All diese Menschen wollen Essen, Kleidung, Wohnen, Konsum- und Luxusgüter. Und sie wollen sich frei bewegen. Die Entwicklungs- und Schwellenländer wollen denselben Lebensstandard, den wir in den industrialisierten Ländern als selbstverständlich erachten. Das wird nur möglich sein, wenn wir jetzt beginnen nachhaltig zu wirtschaften. Viele Ressourcen sind beschränkt und stehen nicht mehr ausreichend zur Verfügung, um alle Bedürfnisse zu befriedigen.
Nachhaltige Produkte entwickeln
Eine Vielzahl der täglichen Konsumgüter wird auf Basis endlicher Ressourcen in großer Masse und für eine kurze Lebenszeit hergestellt. Die daraus resultierenden Folgen sind für die Umwelt verheerend. Wir müssen daher schnell lernen, mit erneuerbaren Ressourcen neue Produkte zu entwickeln.
ECO-Design wird dabei einen zentralen Aspekt darstellen, denn die gestalterische Entscheidung bezüglich Materialauswahl, Herstellung, Distribution, Nutzung und Entsorgung ist gleichzeitig schon die Entscheidung über rund 80% der ökologischen Auswirkungen eines Produktes.
Umsetzung in die Praxis: Von der Idee zum Prototypen
Der Pilotjahrgang ECO-Design 2015 hat sich bereits mit sehr interessanten Ansätzen rund um das ECO-Design beschäftigt. Die Projektansprüche waren die Substitution von umweltgefährdenden Rohstoffen durch nachwachsende Ressourcen, die Energieeffizienz, die Langlebigkeit von Produkten und die Recyclingfähigkeit aller Materialien am „End of Life“.
Praxisprojekt – Mobilität
Entwicklung eines vierrädrigen Fahrzeuges basierend auf Fahrradkomponenten
Ausgangssituation:
Jede zweite Autofahrt liegt unter fünf Kilometer, wobei im urbanen Bereich oft nicht einmal eine Durschnittgeschwindigkeit von 20 km/h erzielt wird (Quelle VCÖ). Das Fahrrad stellt bei schlechten Witterungsverhältnissen (Regen, Kälte, etc.) oft nicht die ideale Alternative dar. Grund genug für Hr. Bernhard Präsent (Masterstudent des Pilotjahrgangs ECO-Design 2015) nach einer umweltfreundlichen Mobilitätslösung zu suchen, die zugleich allwettertauglich ist.
Lösungsansatz:
Entwicklung eines vierrädrigen Fahrzeuges basierend auf Fahrradkomponenten
Das Fahrzeug soll durch eine Vollverkleidung Schutz vor Wind und Regen bieten und bei einer Antriebsleistung von rund 200 Watt eine Geschwindigkeit von ca. 45 km/h erreichen. Die Leistung von 200 Watt kann ein durchschnittlich trainierter Mensch über eine Stunde erbringen (Quelle: www.bikemagazion.de). Zudem soll das vierrädrige Fahrzeug Platz für einen Erwachsenen und zwei Kindern (bis zu einem Alter von sechs Jahren) bieten.
Um die Anforderungen (Fahrgeschwindigkeit, Antriebsleistung, Allwettertauglichkeit, Platzbedarf) zu erreichen, darf das Gesamtgewicht des Fahrzeuges 25 kg nicht übersteigen. Für die Karosserie kommt ein gewichtsoptimaler Karbonfaserverbund
aufgrund des „ECO-Design Ansatzes“ nicht in Frage (zu hoher Energieaufwand für die Herstellung, fehlende Rezyklierbarkeit). Ausgewählt wurde eine Gitterrohrrahmenkonstruktion aus Sekundäraluminium. Aluminium lässt sich nahezu zu 100% recyceln und der Energiebedarf für das Umschmelzen ist um rund 95% geringer als die Herstellung von Primäraluminium (Quelle: Lechmann Engineering – Recycling Aluminium). Die Verkleidungsbauteile werden aus Naturfaser verstärkten Kunststoffen – kurz NFK – hergestellt.
Weiter Informationen unter www.amu.at
Workshop „Pimp your product“ am 18. Mai 2017
Inhalt:
Im Rahmen des Workshops werden bestehende Konsumgüter in ihre Bestandteile zerlegt und auf deren Umweltverträglichkeit hin überprüft. Anschließend werden von den Teilnehmer*innen unter Anleitung von Studierenden und Wissenschaftlichen Mitarbeiter*innen nachhaltigere Lösungen auf Konzeptbasis entwickelt, welche denselben Nutzen vorweisen. Ganz nach dem
Motto „Pimp your product“.
Theorie-Input:
Bedeutung ökologischer Produktgestaltung und Vorstellung der Workshop-Aufgabe
Workshop:
Zerlegung bestehender Konsumgüter (z.B. Kaffeemaschine) in ihre Bestandteile, Bewertung der Umweltauswirkungen einzelner Bestandteile, Ausarbeitung nachhaltiger Lösungen auf Konzeptbasis und Präsentation und Diskussion der Workshop-Ergebnisse
Ziel:
Ziel des Workshops ist es aufzuzeigen, dass das Design maßgeblich die ökologischen Auswirkungen eines Produktes bei dessen Produktion, Nutzung und späteren Entsorgung beeinflusst.
Alle Informationen zur Anmeldung bald auf unserer Website.