Designcamp. NRW
27. Dezember 2018Bioabfall wird Biogemüse
25. März 2019In einem Projekt aus unserem Netzwerk beschäftigten sich Anika Paape und Astrid Lorenzen vom SUSTAINABLE DESIGN CENTER e.V. 18 Monate mit den Potenzialen des 3D-Drucks, um Ersatzteile in Eigenregie herzustellen.
Reparatur stärken – Potenziale des 3D-Drucks zur Ersatzteilbeschaffung nutzen
Schnell und in Gedanken ganz woanders drücken wir den Schalter. Doch statt, wie tausende Male zuvor, den Toaster zu starten, das Licht anzumachen oder den Wasserkocher anzustellen – bricht der Schalter ab. Und obwohl das Gerät eigentlich noch vollkommen in Ordnung ist, können wir es nicht mehr bedienen. Ein 35 Cent Artikel ist häufig verantwortlich für die Entsorgung eines an sich voll funktionsfähigen Geräts. Denn die Reparatur ist zu teuer und das Ersatzteil – wenn überhaupt – nur schwer zu beziehen.
Ziel des Projektes war es, Menschen mit 3D-Druck Know-How aus Makerspaces und Fab Labs mit Initiatoren von Repair Cafés und Reparaturbetrieben zusammenzubringen. So konnten in der Zusammenarbeit Hürden und Best Practices identifiziert und Maßnahmen erarbeitet werden, die die Potenziale des 3D-Drucks für die eigene Ersatzteilproduktion stärken. So soll ein Beitrag zur Wieder- und Weiterverwendung von Geräten und zur Schonung von Ressourcen geleistet werden, die ansonsten für die Produktion neuer Geräte benötigt würden.
Denn der Berg weggeworfener Haushaltsgeräte wächst stetig. Und das vor allem auch, weil für viele Geräte einfach keine passenden Ersatzteile zur Verfügung stehen oder nur schwer zugänglich sind. Mit 3D-Druckern ist es möglich, auf einfache Weise simple Ersatzteile zu erschwinglichen Preisen herzustellen und in ansonsten noch funktionsfähige Altgeräte einzubauen.
Maßnahmen und Materialien
Im Zuge des Projektes sind einige Materialien entstanden, die open source allen Interessierten zur Verfügung stehen. So wurde unter anderem eine Broschüre »Leitfaden für die 3D-Reparatur« für den Einsatz 3D-gedruckter Ersatzteile entwickelt. Sie erleichtert den Einstieg in die Thematik 3D-Druck, gibt einen Überblick über Ersatzteile, bei denen eine 3D-Reparatur sinnvoll ist, woher sich die 3D-Dateien beziehen lassen und wo schlussendlich überall 3D-gedruckt werden kann. Außerdem gibt es Tipps zu Kooperationen mit Akteur*innen aus dem Umfeld 3D-Druck und Reparatur-Initiativen und generell dazu Einstiegshürden zu reduzieren.
Für all jene, die die Thematik gern in ihren eigenen Reihen angehen wollen, wurde ein Workshopkonzept entwickelt, das samt Präsentation und Moderationskarten als Komplettpaket zur Verfügung steht. Es bietet einen übersichtlichen Einstieg in das 3D-Drucken von Ersatzteilen und soll dabei helfen, sich das Thema gemeinsam mit Gleichgesinnten und Interessierten in einem etwa 5-stündigen Workshop zu erarbeiten.
Alle während des Projektes entstandene Materialen können hier herunter geladen werden:
3d-reparieren.de/materialien-und-downloads/
Realitätstest
Aufgrund günstiger personeller Überschneidungen konnten wir beim Repair Café im BüzE am 5. Dezember 2018 bei einem 3D-Druck-Spezial einmal testen, in wiefern sich innerhalb eines Repair Café Termins tatsächlich 3D-gedruckte Ersatzteile herstellen lassen.
Dafür bekamen wir tatkräftige Unterstützung von Felix aus der dingfabrik, der zusammen mit einem Freund samt 3D-Druckern und Computern vorbei kam. Die beiden waren sehr fit im 3D-Konstruieren und 3D-Drucken, so dass innerhalb weniger Stunden mehrere Geräte durch 3D-gedruckte Ersatzteile reparierte werden konnten.
Mehr Informationen:
3d-reparieren.de
buergerzentrum.info/repaircafe